Gelenke, Knorpel und Bandscheiben können nachwachsen.

Ein Beitrag von Roland Jentschura

„Ist mein Knorpelgewebe unwiederbringlich verschlissen oder sind Knorpelwachstum und Regeneration möglich? Ist mein Bandscheibenvorfall reparabel? Lässt sich eine OP vermeiden?“ Die Antwort ist so einfach wie anspruchsvoll:

Solange Knorpel und die darin enthaltenen, knorpelbildenden Zellen, die Chondrozyten, vorhanden(!) sind, kann sich dieser regenerieren und nachwachen. Gleiches gilt für Sehnen, Bänder, Faszien, Kapseln, Bandscheiben usw., ebenso wie für Knochen. Alle diese Gewebe haben die Fähigkeit zur Regeneration. Die Gewebe haben in ihren regenerierenden Zellen (Chondrozyten, Fibroblasten, Osteoblasten) die Programme zum Aufbau, zur Regeneration und zur Leistungsverbesserung abgespeichert. Diese Programme müssen allerdings abgerufen werdenund sie funktionieren natürlich nur unter bestimmten Rahmenbedingungen!

Ihre Gelenke, Ihre Knorpel und Ihre Bandscheiben sind nicht durchblutet!

Nur wenn Sie Ihre Gelenke ausreichend bewegen und Ihre Knorpel auch belasten, gelangen der regenerative Sauerstoff und die erforderlichen Nährstoffe von außen über die Gelenksflüssigkeit mitten in Ihre Gelenke und in den Knorpel bzw. Ihre Bandscheiben hinein. Knorpel und Bandscheiben haben sehr feste, sehr stabile Strukturen aus kollagenen Fasern und sind vergleichbar mit einem sehr harten Schwamm. Dieser ist so konstruiert, dass er sich immer maximal ausdehnen möchte. Es braucht folglich immer wieder Druck, um die alte, verbrauchte Flüssigkeit aus ihm herauszudrücken. Und es braucht Entlastung, so dass er sich mit neuern, sauerstoff- und nährstoffreicher Gelenkflüssigkeit vollsaugen kann. Und nur mit ausreichend Bewegung werden aus Ihren Gelenken die immer entstehenden Säuren, wie die Milchsäure oder die Harnsäure, abtransportiert.

„Wer nicht trainiert, verliert!“ bzw. „use it or loose it!“

Die Belastung der Gewebe im Sinne von individuell dosiertem, gezieltem Training, bei dem über Zug, Druck und Verdrehen (Torsion) wirklich Kräfte wirken, liefert den regenerierenden Zellen den immer wieder erforderlichen Reiz zur Regeneration und startet sozusagen die in den Zellen gespeicherten Programme zur Regeneration und Anpassung an die Belastung. Ohne regelmäßiges Krafttraining verabschieden sich die Stabilität, Funktionalität, Belastbarkeit und die gesamten Gewebe so schnell wie ein „Gipsbein“, von dem nach ein paar Wochen nur noch die Hälfte übrig ist. Die Astronauten musste man früher nach ihren Aufenthalten in der Schwerelosigkeit aus ihren Weltraumkapseln heraustragen. “Man wächst an seinen Widerständen!“ ist so wahr wie leider auch nur die halbe Wahrheit, denn hierüber werden nur die Regenerationsprogramme gestartet. Ob diese Programme erfolgreich ablaufen, entscheidet sich im Säure-Basen-Haushalt.

„Wer rastet der rostet!“

Bei Bewegungs- und Trainingsmangel und besonders in Kombination mit einer säureüberschüssigen Ernährung mit zu viel Zucker, (Glukose-)Fruktose-Sirup, Fleisch, Wurst, Käse, Quark, Eiern, Soft- und Energydrinks, Alkohol usw. reichern sich Säuren in Ihren Gelenken an, und zwar umso mehr je länger ein Gelenk wenig oder gar nicht bewegt wird. Bei Bewegungsmangel ist der vorhandene Sauerstoff in absehbarer Zeit zu Kohlensäure verstoffwechselt und verbraucht und fehlt dann den regenerierenden Zellen zur effektiveren aeroben Energiegewinnung für ihre Arbeit. Ohne genügend Sauerstoff entsteht in der dann zwangsweise, anaeroben Energiegewinnung insbesondere reichlich Milchsäure. Aufgrund des besagten Bewegungsmangels reichert sich zur Kohlensäure immer mehr Milchsäure in der Gelenksflüssigkeit und in den Bandscheiben an, wodurch dort langsam aber sicher die pH-Werte sinken. Über niedrige pH-Werte werden die regenerierenden Zellen in ihrer Funktion gehemmt. Die Folge dieser dann mangelhaften Regeneration ist ein weicher und schwächer werdender, auffasernder Knorpel. Stabilität und Belastbarkeit gehen verloren. (siehe https://www.labor-und-diagnose.de/k49.html)

Bei niedrigen pH-Werten kristallisiert außerdem die Harnsäure als körpereigenes Stoffwechselendprodukt oder aus einer schlechten, purin- und harnsäurehaltigen Ernährung aus. Dieses geschieht gerade in höheren Säure-Konzentrationen und bei niedriger Körpertemperatur, so wie in unseren Extremitäten, in unseren Händen und Füßen. Die Folge dieser im Übermaß schmerzhaft auskristallisierten Säuren nennt sich Gicht.

Außerdem fördern die Säuren und die Säurekristalle Schmerzen und entzündliche Prozesse. Zum einen befinden sich in der Gelenkskapsel säuresensible, säureempfindliche Nervenenden, sogenannte ASICs (=acid sensing ion chanels), die durch niedrigen pH-Werten aktiviert werden und Schmerzen verursachen. Zum anderen stellen gerade die Säurekristalle Fremdkörper für die Gewebe dar, welche diese über entzündliche Prozesse abzubauen versuchen. Bei diesem durchaus erstmal sinnvollen Reinigungsversuch, werden allerdings auch immer gesunde Gewebe „angeknabbert“. Der ohnehin mangelhaft regenerierte, weiche, faserige Knorpel wird nun zum „Schweizer Käse“ und degeneriert – Arthritis.

Parallel zur mangelhaften Regeneration wirken die Säurekristalle jetzt im Gelenk wie „Sand im Getriebe“ auf den weichen, faserigen Knorpel und fördern den Verschleiß – Arthrose.

Power statt sauer vom Verlag Peter Jentschura

Knorpel kann regenerieren

Mit konsequenter vitalstoffreicher, basischer Ernährung, basischer Körperpflege, reichlich, moderater, eher sanfter Bewegung und individuellem Krafttraining, können Knorpel, aber auch Sehnen, Bänder, Kapseln, Bandscheiben und selbst Knochen regenerieren und nachwachsen. Details zur basischen Ernährung, zur basischen Körperpflege und zur Sport und Regeneration in der Säure-Basen-Balance finden Sie im Buch „Power statt 'sauer'“.

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